14. Sonntag im Jahreskreis A 2014
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Die katholische Predigtsammlung von Pfarrer Poschenrieder
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14. Sonntag im Jahreskreis 2014 A

Messtexte | Word-Dokument

„Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen.“ Am Anfang der Ferien kommt dieses Evangelium. Lehrer und Schüler können sich seit einer Woche ausruhen, auftanken und den Sommer genießen.

Jeder von uns braucht diese Erholungsphasen. Ja Jesus selbst hat sich immer wieder zurückgezogen in die Einsamkeit, auf einen Berg, um in der Stille zu seinem Vater im Himmel zu beten. „Ich werde euch Ruhe verschaffen.“

Heute darf ich ermuntern, dass wir doch immer wieder zu Jesus gehen und uns dort ausruhen. Das kann in einer kühlen Kirche sein. Wenn ich im Alltag einmal Zeit habe, dort ist es angenehm kühl, dort stört mich niemand und da bin ich dann bei Jesus.

Bei Jesus sein und ihn anbeten, das wird uns Kraft geben. Wir machen Anbetung immer so kompliziert. „Was soll ich denn da alles sagen und beten?“, fragen manche. Darf ich zwei Beispiele in Erinnerung rufen. Beim hl. Pfarrer von Ars gab es folgende Begebenheit. Er beobachtete einen Mann, der immer wieder in der Kirche saß. Als er ihn fragte, was er denn betet, antwortete er: „Nichts! Ich schaue ihn, Jesus, an und er schaut mich an.“ Man kann auch ohne Worte beten. Allein das „bei Jesus sein“, das Dasitzen ist viel Wert. Was lässt ihn in der Kirche sitzen? Es ist die Liebe zu Jesus. Vielleicht ist es auch die Sehnsucht. „Wer viel Sehnsucht hat, betet viel.“ So sagt der heilige Augustinus. Jesus weiß doch, dass dieser Mann sich für ihn jetzt Zeit nimmt, und das ist doch das Entscheidende. Nicht die Worte allein, die ich spreche, machen es zu einem guten Gebet, sondern die Liebe.

Das zweite Bild, das wir uns vorstellen können, wenn wir in der Kirche sitzen und uns vielleicht mit dem Gebet schwer tun ist folgendes. Christus wird doch oft mit der Sonne verglichen. Das Licht der Sonne soll in unser Herz leuchten. Wir sind oft wie ein Eisblock, und Christus möge unser vereistes Herz zum Schmelzen bringen, und da genügt es, wenn wir in die Nähe der Sonne kommen, wenn wir uns in der Kirche einfach von der Sonne anscheinen lassen.

Lassen sie sich also auch heute einfach von Gott, von der Sonne, in ihr Herz leuchten mit der Bitte: Erleuchte mich! Erwärme mein kaltes Herz! Bring es zum Schmelzen, sodass es für dich schlagen kann. Amen.


© Pfarrer Christian Poschenrieder 2024