21. Sonntag im Jahreskreis A 2014
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Die katholische Predigtsammlung von Pfarrer Poschenrieder
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21. Sonntag im Jahreskreis 2014 A

Messtexte | Word-Dokument

„Für wen halten die Leute den Menschensohn?“ Diese Frage ist heute so aktuell wie damals. Auch heute werden die verschiedensten Antworten gegeben. Für die Moslems ist Jesus z.B. ein Prophet, so wie es damals auch geläufige Meinung war. Sie hielten ihn für Elia, Jeremia oder sonst einen Propheten. Auch die Juden werden mit der Antwort des Petrus nichts anfangen können. Die Mutter von der hl. Edith Stein, die eine überzeugte Jüdin war, hatte zu ihrer Tochter gesagt: „Ich habe nichts gegen Jesus. Er mag ein guter Mann gewesen sein, aber warum hat er sich zu Gott gemacht?“ Das ist der Anstoß auch heute noch. Die Antwort des Petrus: „Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes.“ Das können viele nicht glauben. Weil Petrus von den 12 Aposteln diese richtige Antwort gibt, erwählt ihn Jesus zu seinem Stellvertreter. 3 wichtige Aussagen von Jesus folgen.

  1. Du bist der Fels und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen.“ Jesus wollte also sehr wohl eine Kirche gründen. Und er wollte eine Kirche gründen, nicht mehrere. Er will sie auf Petrus gründen, auf den Papst. Hier finden wir die wahre Kirche Jesu Christi. Der jetzige Papst Franziskus ist sich das, wie alle anderen Päpste vor ihm, bewusst und leitet die Kirche in diesem Sinn. Mit ihm dürfen wir eine große Begeisterung miterleben, die uns doch Hoffnung und Zuversicht gibt. Diese Zuversicht wird verstärkt durch den zweiten Satz Jesu.
  2. Die Mächte der Unterwelt werden die Kirche nicht überwältigen.“ Die Pforten der Hölle werden zwar alles versuchen. Der Satan will die Kirche zerstören. Immer wieder in der Kirchengeschichte sehen wir, dass die Wogen hochgegangen sind, dass das Kirchenschiff schwankte und wankte, aber noch niemand hat vermocht das Kirchenschiff sinken zu lassen. Und es wird auch nicht untergehen, denn jetzt kommt das dritte.
  3. Jesus hat dem Petrus die Schlüssel des Himmelreiches gegeben. Das war ein „Schlüsselerlebnis“. Ein Schlüsselerlebnis ist ein Erlebnis, das Dich umdenken lässt! Du hast etwas gespürt, was Dich weiterbringen kann. Mit einem Schlüssel kannst Du eine Tür aufsperren und kannst sie öffnen. Durch ein Schlüsselerlebnis kannst Du dich öffnen und neue Wege beschreiten! Es öffnet Dir den Horizont. So war es auch bei Petrus. Ihm wurde zwar noch nicht in voller Tragweite bewusst, was dadurch geschehen ist, aber er ahnte, dass in diesen Worten eine große Verantwortung liegt. Er soll die Kirche leiten. Er darf binden und lösen. Er hat die Vollmacht bekommen als Hirte den Schafen vorauszugehen und ihnen den Weg zu zeigen. Ihm sind die Sakramente anvertraut. Ihm ist dieses Schiff anvertraut. Er ist der Steuermann, und er wird es sicher durch die Stürme der Zeit lenken. Dazu ist ihm der Heilige Geist verheißen. Nur aus diesem Glauben heraus können wir voll Vertrauen in der heutigen Zeit in unserem Land mit Freude katholisch sein. Amen.

© Pfarrer Christian Poschenrieder 2024