2. Fastensonntag A 2017
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2. Fastensonntag 2017 A

Messtexte | Word-Dokument

„Wir wollen Hütten bauen!“ So spricht Petrus in seiner Begeisterung, als er Jesus in seiner Verklärung sieht. Wenn es uns gut geht, wenn wir von etwas begeistert sind, dann wollen wir das festhalten und nicht mehr loslassen. So würden die 3 Apostel gerne dieses Taborerlebnis auch festhalten. Sie wollen für immer dort bleiben. Es ist dies ein Erlebnis, das eine kleine Ahnung des Himmels vorwegnehmen sollte. Hier auf Erden können wir uns aber nicht für immer niederlassen. Der echte Tabor ist nach dem Tod, wenn wir einmal für immer bei Gott sind. Da sind die ewigen Hütten, die ewigen Wohnungen, die uns Gott versprochen hat.

Ich möchte heute auf etwas hinweisen, das im Prinzip zwar auch etwas mit Tabor zu tun hat, aber im ersten Anschein nicht. Erst wenn wir es genauer betrachten.

Unser Diözesanbischof Klaus Küng möchte, dass wir uns auf Ostern gut vorbereiten und so gibt es eine Neuauflage der 7 Schritte zur Versöhnung. Das überarbeitete Heft soll uns helfen, in dieser Fastenzeit wieder einen geistlichen Neustart zu versuchen, die göttliche Barmherzigkeit kennenzulernen, um zu Ostern eine echte Tauferneuerung zu feiern. Man kann sich die 7 Tage natürlich frei auswählen. Am Ende der 7 Tage soll eine gute Beichte stehen, d.h. es soll nicht so eine sogenannte „0 8 15“ Beichte sein mit einer kurzen Gewissenserforschung, die nicht in die Tiefe geht, wo sich nichts ändert, wo es nachher genauso weitergeht wie vorher, sondern wir wollen ein bisschen tiefer schürfen und graben. Wir wollen so manches aus unserem Herzen entfernen, das versteckt ist, aber doch nicht gottwohlgefällig ist. Wir wollen alle diese falschen Grundhaltungen und Untugenden, vielleicht unseren Hauptfehler entdecke, und das alles mit Reue Gott in der Beichte übergeben mit der Bitte um Besserung, um die Gnade wirklich einen Schritt nach vorne tun zu dürfen.

Wenn sie sich auf dieses Wagnis einlassen, sich hier wirklich Zeit nehmen, den Heiligen Geist anrufen und die Demut aufbringen, sich vor Gott klein zu machen, dann kann Gott in ihnen Großes wirken.

Nach der Beichte ist dann, um auf den Beginn meiner Predigt zurückzukommen, Tabor! Da strahlen wir! Da ist unsere Seele weiß, so glänzend weiß wie die Kleider von Jesus. Jeder möchte dann auch diesen Augenblick festhalten, in dem wir vor Gott ohne Sünde sind. Es wird sicherlich nämlich dann auch wieder der Alltag einkehren, wo wir wieder schmutzig werden, wo wir den Versuchungen erneut erlegen und niederfallen. Aber Beichte ist wirklich so eine Taborstunde unseres Lebens. Suchen wir in dieser Zeit der Vorbereitung auf Ostern diesen Berg Tabor auf. Gehen wir „Sündenreinigen“ und wir werden das Glück der Seele, den inneren Frieden finden. Unser Bischof spricht aus der Erfahrung, wenn er sagt: „Der erste Schritt bedarf manchmal der Überwindung, aber diese lohnt sich hundertfach. Amen.


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