3. Fastensonntag A 2020
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3. Fastensonntag 2020 A

Messtexte | Word-Dokument

In dieser Woche hat sich einiges getan. Jeden Tag noch schwerwiegendere Entscheidungen. Letztlich kam dann am Freitag vom Bischöflichen Ordinariat die Weisung, dass auch keine öffentlichen Gottesdienste mehr gefeiert werden dürfen. Es ist also heute unsere letzte Versammlung und bis auf weiteres gibt keine öffentlichen hl. Messen mehr. Die Kirchen bleiben offen, aber es gibt auch kein Weihwasser mehr. Und das hat mich an das heutige Evangelium erinnert, wo es auch um Wasser geht.

Jesus ist am Brunnen und bittet die Samariterin: Gib mir zu trinken. Was! Du, als Jude, bittest mich, eine Samariterin, um Wasser. Unvorstellbar! Und Jesus sagt: Wenn du wüsstest, wer ich bin, hättest du mich um lebendiges Wasser gebeten.

Für uns Katholiken ist das Weihwasser so ein Hinweis auf das lebendige Wasser, nämlich das Wasser der Taufe. Wir sind in der Taufe reingewaschen worden. Wenn nun den Gläubigen teilweise das Weihwasser genommen wird, das uns an die Taufe erinnert, weil es uns krank machen könnte, brauchen wir nicht verzweifeln, denn das lebendige Wasser, das von Christus kommt, kann uns nicht genommen werden.

Christus möchte uns immer das lebendige Wasser geben, dann dürstet uns nicht mehr. Letztlich ist im Himmel der Ort, wo wir nicht mehr dürsten werden, wo alle unsere Sehnsucht gestillt ist, wo all unsere Freuden erfüllt sind, wo wir Gott von Angesicht zu Angesicht anbeten, der hier auf Erden überall angebetet werden kann, weil er Geist ist.

Und selbst diese Entscheidung, dass ihnen die hl. Messe genommen wird, ist furchtbar traurig und ein großes Opfer, aber die Welt geht für uns Katholiken nicht unter. Wir können Gott überall anbeten. Die Samariter beteten damals Gott auf dem Berg Garizim, die Juden im Tempel von Jerusalem, wir Christen können überall Gott anbeten. Natürlich werden die Priester die hl. Messe feiern. Die Gnadenströme werden weiterhin fließen, auch wenn die Gläubigen die hl. Messe nur noch im Fernseher mitfeiern können. Gott sei Dank gibt es diese Möglichkeit und der liebe Gott wird seine Gnaden in dieser Weise verströmen.

Vielleicht verstärken wir all die Bemühungen, die getan werden, um uns zu schützen mit dem Gebet. Die hl. Corona ist zuständig für Seuchen. Es soll nicht so sein, dass weniger gebetet wird, sondern mehr.

Der liebe Gott kann auch helfen. Vergessen wir das nicht. Er hat alles in der Hand. Wir tun das unsrige dazu. Wir passen auf und vergessen auch das Beten nicht. Amen.


© Pfarrer Christian Poschenrieder 2024