Erscheinung des Herrn 2023
www. Predigtdienst.net
Die katholische Predigtsammlung von Pfarrer Poschenrieder
Navigation

Erscheinung des Herrn 2023 A

Messtexte | Word-Dokument

In diesen Tagen waren überall die Sternsinger unterwegs. Sie bringen die Botschaft: „Wir haben den Stern gesehen, den Stern des neugeborenen Königs! Diesen König wollen wir anbeten.“ Dieses Fest ist bereits der Hinweis, dass Jesus für alle Menschen auf die Welt kam, nicht nur für das auserwählte Volk Israel. Die drei Könige stehen für die damals bekannten Kontinente Europa, Afrika, Asien. Die Heiden aus der ganzen Welt kommen also nach Bethlehem, um das Geheimnis zu bewundern und um den König der Welt anzubeten.

Was können wir von ihnen lernen? „Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter, da fielen sie nieder und huldigten ihm.“

Das ist das Entscheidende. Sie waren Könige, mächtige Herrscher, reiche Männer. Sie scheuten sich trotzdem nicht niederzufallen! Wir finden keine Spur von Hochmut. Sie haben erkannt: Gott ist groß, und wir sind seine Geschöpfe. Sie haben sich klein gemacht vor Gott. Sie haben in diesem Kind ihren König und Gott erkannt und haben angebetet, haben sich demütig niedergekniet, denn Gott ist größer und mächtiger als sie. Wir bewundern ihre Ehrfurcht!

Fremde Männer aus dem Osten haben uns ein Beispiel gegeben. Sie haben uns gezeigt, wie es geht. Sie haben sich nicht gescheut, sich ganz klein zu machen und demütig sich auf den Boden zu knien.

Lassen wir uns von dieser Demut anstecken! Wir müssen auch wieder staunen vor diesem Geheimnis. Es ist der Herr! Es ist Gott, der Mensch wurde, vor dem wir uns erniedrigen. Es ist der allmächtige Gott, der uns erschaffen hat. Ihm gebürt vom Geschöpf Ehre und Ruhm. Daher ist besonders auch die Ehrfurcht wichtig, die wir oftmals leider verloren haben. Diese Ehrfurcht gerade gegenüber dem Allerheiligsten ist ganz wichtig. Und uns allen soll diese Ehrfurcht bewusst sein. Wenn ich in eine Kirche gehe, mache ich, weil hier Gott im Tabernakel zugegen ist, eine Kniebeuge und ein andächtiges Kreuzzeichen. Weil Gott auf dem Altar bei der hl. Messe gegenwärtig wird, darum knie ich bei der Wandlung. Nichts anderes haben die Sterndeuter gemacht. „Sie fielen nieder und huldigten ihm.“ Das ist das Erste:

Das Zweite ist, sie haben verkündet! Sie sagen zu Herodes: „Wo ist der neugeborene König der Juden. Wir haben seinen Stern aufgehen sehen.“ Damit legen sie Zeugnis ab von diesem König. Es ist ein König, auf den sogar ein Himmelsgestirn hinweist. Er ist also der mächtige Herrscher über Himmel und Erde. Ein Stern weist auf ihn hin. Dieses Leuchten des Sternes finden wir wieder in der hl. Messe, besonders bei der hl. Kommunion. Wenn Jesus in uns ist, dann leuchtet er wie der Stern. Dann leuchtet die Sonne Christus aus unseren Herzen oder vielleicht auch über uns, und er weist hin: Auch in diesem Herzen ist Christus zugegen und geboren. Das sollte jeder spüren, der uns begegnet. Wenn jemand mit Christus verbunden ist, strömt Liebe aus. Das müsste man sehen im Wesen des Menschen, wenn er Ruhe, Frieden und Glück ausstrahlt.

Lassen wir uns vom Besuch bei Jesus erfüllen! Wenn wir die hl. Kommunion empfangen, ist das der persönliche Besuch Jesu bei uns. Nach diesem Besuch soll sich etwas ändern, genauso wie sich etwas änderte bei den Weisen aus dem Morgenland. Sie gingen nämlich einen anderen Weg zurück. Dieser Weg ging nicht über Herodes. Auch wir werden dann einen anderen Weg gehen. Es ist der Weg des Besseren, des Guten zur Vermeidung der Sünden. Es ist der Weg zu Christus und mit Christus. Amen.


© Pfarrer Christian Poschenrieder 2024