Ostersonntag B 2012
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Die katholische Predigtsammlung von Pfarrer Poschenrieder
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Ostersonntag 2012 B

Messtexte | Word-Dokument

Christus ist auferstanden. Er ist wahrhaft auferstanden. Dieser Ruf erschallt heute über den ganzen Erdkreis und die Freude darüber erfüllt das Herz eines jeden Christen.

Als am ersten Tag der Woche, also am Sonntag, frühmorgens, als es noch dunkel war, Maria Magdalena zum Grab hinkam, fand sie es leer.

Betrachten wir heute diese besondere Frau: Maria Magdalena! Wir wissen von ihr, dass sie Jesus so dankbar war, weil er sie befreite von 7 Dämonen. Ihre Liebe zu Jesus war seither so stark, dass sie einige von den wenigen war, die auch bei seinem Sterben dabei waren, die so mutig waren, dass sie unter dem Kreuz aushielt. Weiters nun drängte ihre Liebe sie gleich in der Früh zum Grab, um den letzten Liebesdienst der Salbung noch zu vollziehen, da dies vor der Grablegung in der Eile am Vorabend des Sabbats nicht mehr möglich und erlaubt war.

Das, was dann vor dem Grab geschehen ist, ist so ergreifend, dass viele Maler diese Szene bildlich festgehalten haben: Jesus als Gärtner, der sie mit ihrem Namen Maria anspricht. Und Maria Magdalena erkennt ihn und möchte ihn gleich berühren. Halte mich nicht fest. Ich gehe zu meinem Vater und zu eurem Vater. Maria Magdalena durfte als erste den Auferstandenen sehen und ihr wurde der Auftrag gegeben, es den Aposteln zu sagen. Es war nicht Petrus, dem Jesus als erster erschienen ist, es war nicht Johannes, der Lieblingsjünger, dem Jesus als erster erschienen ist, nein, es war Maria Magdalena, die in aller Früh hineilt zum Grab. Es zog sie zu Jesus. Welche Sehnsucht musste in ihr gesteckt haben?

Und nun war die erste Reaktion, als sie das leere Grab sah, nicht Auferstehung. Nein. Grabräuber! Sie haben den Leichnam gestohlen. Das muss sie sofort den Aposteln melden. Dann die wichtige Szene mit dem Wettlauf zum Grab. Petrus verliert, weil Johannes jünger und sportlicher ist, aber Petrus darf als erster hinein. Johannes wartet ehrfürchtig vor dem Grab und lässt Petrus den Vortritt. Er ist der Felsenmann, der erste Papst. Er ist die größere Autorität und daher hat er Vorrang. Die beiden Jünger gehen wieder zurück, aber Maria blieb beim Grab. Wieder ein Zeichen ihrer Liebe. Diese Liebe wird nun belohnt. Jesus zeigt sich ihr.

Auch unsere Liebe zu Christus wird belohnt werden, wenn wir ihn in der Ewigkeit sehen, denn auch wir werden einmal auferstehen. Wer an Christus glaubt, wird mit ihm auferstehen.

Maria lief wiederum sofort zu den Jüngern und sagte es den anderen. Ich habe den Herrn gesehen. Wer dies verkündet ist ein österlicher Mensch. Glauben und verkünden auch wir diese Frohbotschaft. Jesus ist von den Toten auferstanden. Es sind zwar viele in der Kirche, aber es sind immer noch zu wenig. Alle sollen es wissen. Allen wollen wir es sagen. In jedem Herzen möge dieser Glaube sprießen und eingegossen werden. Christus ist nämlich für alle gestorben und hat uns durch seine Auferstehung alle erlöst. Es gibt viele Zeugen. Allen voran Maria Magdalena. Wenn wir in unserer Familie, in unserem Umfeld so mutig wie Maria Magdalena sind und bezeugen: »Der Herr lebt!«, dann ist auch bei uns und in uns wirklich Ostern geworden. Amen.


© Pfarrer Christian Poschenrieder 2024