6. Ostersonntag 2018 B
Messtexte | Word-Dokument
„Gott ist die Liebe!“, so schreibt es der Apostel Johannes in der 2. Lesung. „Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt.“ Die Liebe ist dann auch das Thema des Evangeliums gewesen: „Liebt einander!“ „Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe.“ Gott gibt uns das Liebesgebot. Gott ist also selbst die Liebe, und er erschuf den Menschen als ein liebendes Geschöpf! Daher ist auch uns diese Liebe aufgetragen. „Die Liebe ist ja das Größte.“, so sagt es Paulus in seinem Hohenlied der Liebe. Wenn ich alle Sprachen der Menschen redete, wenn ich alle Glaubenskraft besäße, wenn ich meine ganze Habe verschenkte, hätte aber die Liebe nicht, nützte es mir nichts. Das wäre alles nichts wert.
Aber Liebe allein nur im Kopf ist keine echte Liebe. Liebe wird und muss sich in der Tat zeigen.
Darum sagt Jesus in einem Satz: „Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben!“ Er verknüpft die Liebe mit den Geboten. Die Liebe zu leben ist manchmal gar nicht so leicht. Man muss etwas tun. Man muss sich ein bisschen anstrengen. Du musst die Gebote halten.
Leider kennen manche gar nicht mehr die 10 Gebote Gottes. Und wenn man die Gebote Gottes nicht gut kennt, dann kann man sie auch nicht erfüllen und schwer in der Liebe Gottes bleiben.
Jesus drückt es nochmals anders aus: „Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage.“ Und was hat Jesus uns aufgetragen? Wir finden es in der Bibel. Die Kirche verkündet es in der Predigt. Wir hören es im Evangelium, wenn wir die Messe besuchen. Schade, dass bei unseren Kindern manchmal auffallend feststellbar ist, dass sie nur sehr wenig vom christlichen Glauben wissen. Man weiß manchmal sogar gar nicht mehr, wie ein Kreuzzeichen geht, wie ein Ave Maria geht, ein Vater unser, usw.
Daher müssen wir umso mehr wieder konkret verkünden und Katechese betreiben. Wir müssen verstärkt immer wieder auf die Glaubenswahrheiten hinweisen. Mehr denn je müssen wir auch auf die Gebote hinweisen. Der Auftrag „Liebt einander!“ fällt in das 5. Gebot. Du sollst nicht töten. Es ist das Liebesgebot.
Und das, was die Feuerwehr tut, fällt genau auch in dieses Gebot: Dem Nächsten helfen. Das ist wunderbar! Weiter so! Gott gefällt es, wenn wir anderen in der Not helfen. Ihr drückt das in eurem Spruch aus: „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr.“ In diesem Satz steckt sehr schön das Doppelgebot der Liebe drin: Gott und den Nächsten lieben. Wenn ihr also, liebe Feuerwehrleute, euren Liebesdienst auch noch aus Liebe zu Gott macht, dann vervollkommnet ihr euer Tun. Dann ist die Motivation nicht nur die Nächstenliebe, sondern auch die Gottesliebe. „Gott zur Ehr!“ Es sind das die ersten drei Gebote, die wir auch erfüllen sollen: Dass wir ihn ehren mit unserem Gebet, mit der Sonntagsmesse usw.
„Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben.“ Das Gebot der Sonntagsheiligung durch die hl. Messe wollen wir Christen eben auch halten. Hier schöpfen wir Kraft für die kommende Woche. Wenn wir richtig die Messe mitfeiern, dann werden wir in der kommenden Woche in seiner Liebe bleiben. Dann können wir seinen Auftrag „Liebt einander!“ in die Tat umsetzen. Dann werden wir mit umso größerer Freude unseren Dienst am Nächsten ausüben, und den in Not geratenen Menschen helfen.
„Dem Nächsten zur Wehr“ ist gut. Viele sind deswegen bei der Feuerwehr, um zu helfen. Vergesst aber auch den ersten Teil eures Mottos nicht! „Gott zur Ehr, dem Nächsten zu Wehr.“ Es steht, denke ich, bewusst an der ersten Stelle. Denn Gott ist der Wichtigste. So wie es bei den 10 Geboten auch ist. Die ersten 3 Gebote, die Gott betreffen, stehen bewusst am Anfang, als erstes und dann erst kommen die nächsten 7 Gebote, die den Nächsten betreffen.
Also liebe Feuerwehrleute, ich darf euch ermutigen in eurem Dienst. Ich darf aber auch erinnern. Vergesst den zweiten, wichtigeren Teil nicht, der am Anfang steht. „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr!“ Amen.