13. Sonntag im Jahreskreis B 2021
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13. Sonntag im Jahreskreis 2021 B

Messtexte | Word-Dokument

Heute möchte ich über den letzten Satz von der ersten Lesung predigen, der lautete: „Doch durch den Neid des Teufels kam der Tod in die Welt und ihn erfahren alle, die ihm angehören.“ Diese Worte waren aus dem Buch der Weisheit. Wir hörten hier, dass Gott selbst den Tod nicht gemacht und gewollt hat. Wir wissen, dass der Tod durch den Ungehorsam unserer Stammeltern auf die Erde kam. „Doch Gott hat keine Freude am Untergang der Lebenden.“ Deswegen kam Gottes Sohn auf Erden und hat immer wieder Kranke geheilt und Tote erweckt. Eine Totenerweckung hörten wir im Evangelium.

Durch den Neid des Teufels kam also das Unglück. Der Neid gehört zu den 7 Hauptsünden. Früher wurden sie häufig Todsünden genannt. Dazu gehören noch Geiz, Zorn, Unmäßigkeit, Trägheit, Hochmut und Unkeuschheit.

Was ist Neid? Neid ist, wenn ich etwas gerne hätte, was einem anderen gehört. Das können materielle, aber auch nicht materielle Güter sein, wie z.B. Talente. Neid kann dann sogar so weit gehen, dass ich dem anderen wünsche, dass er das Gut, um den ich ihn beneide, verliert oder dass ich den Wunsch habe, dass der anderen Person Schaden zugefügt wird.

In der Heiligen Schrift sehen wir den Neid schon ganz am Anfang, als Kain den Abel beneidet und das dann sogar das Mordmotiv ist. Im Neuen Testament ist ein typisches Beispiel für den Neid das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg. Jeder bekommt einen Denar, auch die, die in der 11. Stunde erst zu arbeiten beginnen und die werden beneidet.

In der Lesung steht nun, dass durch den Neid des Teufels der Tod in die Welt kam. Der Teufel war neidisch auf den Menschen, der im Paradies lebte, dem es gut ging und den er deswegen verführen will. Er ist ihm das Glück neidig, weil er selber unglücklich ist. Er will den Menschen auch unglücklich machen. Er neidet ihm seine besondere Stellung, weil der Mensch gerade ohne Sünde in Gottes Nähe lebt. Das will er versuchen zu ändern. Den Menschen will er zu Fall bringen. Er probiert das mit allen Mitteln! Er will unbedingt, dass der Mensch sündigt. Er will, dass er Gottes Gebot übertritt und vom Baum in der Mitte isst. Er nimmt die Gestalt einer Schlange an und spricht zum Menschen. Tatsächlich gelingt es ihm, Eva dazu zu bringen, dass sie von der verbotenen Frucht des Baumes isst. Gott aber gebot: „Wenn ihr von diesem Baum esst, müsst ihr sterben!“ Das wusste Eva. Das wusste Adam. Trotzdem haben sie davon gegessen. Die Folge war, dass sie sofort ein schlechtes Gewissen bekamen und sich versteckten. Die nächste Folge war, dass Gott, als er Adam nicht findet und sucht, sofort weiß, dass er vom Baum gegessen hat. Weil er ungehorsam war, und Gottes Gebot übertrat, wird der Mensch bestraft. Seither lastet die Erbschuld auf uns.

Diese Frucht, wir denken an einen Apfel, den sie gegessen haben, war nur äußerlich schön. Er war innerlich verfault und vergiftet. Dieser Apfel ist nun so verfault, dass er alle anderen Äpfel ansteckt, sodass sie auch faul sind. Jeder Nachkomme Adams ist mit dieser Erbschuld behaftet und angesteckt worden. Er muss durch die Taufe gereinigt werden. Gott macht hier aus dem verfaulten Apfel wieder einen schönen gesunden Apfel.

Der Tod kam auf die Menschen, aber wir bekamen die Möglichkeit das ewige Leben bei Gott wieder zu gewinnen. Christus, der Heiland, der auf Erden immer wieder sogar Tote erweckt hat, hat die Menschheit aus der Sünde befreit, und aus dem Tod wieder zum Leben erweckt. Er gab uns wieder die Möglichkeit, dass wir ins Paradies kommen können, von dem wir ausgesperrt waren.

„Durch den Neid des Teufels kam also der Tod in die Welt und ihn erfahren alle, die ihm angehören.“ Der Tod also, der durch den Neid des Teufels in die Welt kam, war schlimm, und besonders schlimm ist er für die, die dem Teufel weiterhin angehören und sich nicht durch Christus erlösen lassen wollen, weil sie dann den ewigen Tod erfahren. Der Tod ist ja Gott sei Dank durch Christus besiegt worden. Wir leben hier auf Erden, um nach dem Tod wieder auferweckt zu werden. Es ist dies nicht eine einfache Totenerweckung, wie wir es im Evangelium gehört haben, sondern es ist dies eine Auferweckung zum ewigen Leben. Auf das hin sind wir geschaffen, und wir wollen so leben, dass wir dieses Ziel auch erreichen. Amen.


© Pfarrer Christian Poschenrieder 2024