5. Ostersonntag B 2021
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5. Ostersonntag 2021 B

Messtexte | Word-Dokument

Der liebe Gott und die Feuerwehr haben vieles gemeinsam. Beide haben Dauerbereitschaft. Beide kann man anrufen. Die Feuerwehr erreicht man unter der Telefonnummer 122, den lieben Gott mit einem Gebet. Der Unterschied sollte aber sein, dass man die Feuerwehr nur im Notfall anruft. Leider meinen viele Menschen, dass das bei Gott auch so ist. Viele Menschen rufen ihn nur an, wenn sie in Not sind. Dann bitten und betteln sie. Dabei wäre es dem lieben Gott lieber, wenn wir regelmäßig beten und nicht nur mit ihm sprechen, wenn wir in Bedrängnis sind.

Gemeinsam ist auch, dass beide, sowohl der liebe Gott als auch die Feuerwehr, mit Feuer und Wasser zu tun haben. Bei der Feuerwehr ist es klar. Sie löscht mit Hilfe von Wasser Brände und rettet eventuell Leben. Beim lieben Gott müssen wir ein bisschen nachdenken, aber beide Symbole sind uns zu Ostern ganz deutlich von der Kirche bewusst gemacht worden. Wir haben das Taufversprechen erneuert. Die Taufe ist nur durch Wasser möglich. Die Taufe ist heilsnotwendig. Daher steht das Wasser der Taufe auch für die Rettung der Seele, so wie das Wasser zum Löschen des Feuers für die Rettung des Menschen steht. Oft setzen die Feuerwehrleute ihr Leben dafür ein. Das war bei Jesus nicht anders. Er hat sein Leben für uns sogar am Kreuz hingegeben.

Das Feuer war in der Osternacht vor der Kirche zu sehen. Es musste nicht gelöscht werden. Es ist sogar das Symbol für Christus. Die Osterkerze haben wir an diesem Feuer angezündet. Durch dieses Licht musste die Dunkelheit weichen.

Feuer ist dann bei der Kirche auch positiv, wenn wir vom Feuer des Heiligen Geistes sprechen. Der Heilige Geist möchte die Liebe zu Gott in uns entzünden. Dieses Feuer muss und darf nicht gelöscht werden, sondern soll erneut entfacht werden. Brennende Herzen will Gott von uns.

Erlauben sie mir zum Schluss eine liebe Geschichte vorzulesen.

 Als der liebe Gott den Feuerwehrmann und die Feuerwehrfrau schuf, machte er bereits am sechsten Schöpfungstag Überstunden.

Da erschien ein Engel und sprach: „Morgen, am Sonntag wolltest Du doch frei machen. Komm, es ist schon fünf vor zwölf. Mach Schluss für heute.“

„Das muss noch fertig werden!“, antwortete Gott. „Ein ganz wichtiges Modell! Wenn das nicht am siebten Tag fertig und bereit ist, können die anderen Geschöpfe auch nicht so recht und beruhigt Sonntag feiern! Schau her! Es ist gar nicht leicht: Die Person soll pflegleicht sein und doch stabil. Sie soll Nerven wie Drahtseile haben. Sie soll zupacken können und gleichzeitig sanft Kätzchen von Bäumen locken. Sie braucht einen guten Riecher, wo es in einem brennenden Haus noch jemanden zu retten gibt und einen nicht zu empfindlichen Geruchssinn mitten im Qualm. Sie soll Mut zusprechen an Unfallorten, wo sich jemand mit Leichtsinn in Gefahr bringt. Sie muss sofort auf Hochtouren funktionieren, wenn sie gerufen wird, und soll gelassen bleiben, wenn sie mal alles stehen und liegen gelassen hat und es dann doch nur Fehlalarm war. Sie sollte…“ „Stopp!“, rief der Engel dazwischen. „Das ist ein bisschen viel auf einmal!“ „Stimmt!“, pflichtete Gott dem Engel bei. „Deshalb habe ich hier eine riesige Portion Kameradschaft eingebaut. Das Modell funktioniert nur im Team optimal.“ „Ich sehe, Du hast an alles gedacht. Respekt! Wenn das Modell in Serie geht, wirst Du dafür viel Lob einfahren, Gott. „Dir zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr!“ Das wäre doch ein Slogan für Dein Modell Feuerwehrmann und Feuerwehrfrau!“ „Nicht schlecht!“, grinste Gott. „Aber weißt Du: Wenn das Modell erstmal ab morgen im Einsatz ist, wird es ihm gehen wie mir.“ „Wie Dir?“, wiederholte der Engel mit fragendem Blick.

„Ja, wie mir!“, antwortete der Schöpfer: Denn es ist so:

„Wütet die Flamme in Deinem Haus, rufst Du nach Gott und der Feuerwehr aus. Ist aber gelöscht das Flammenmeer, so vergisst Du Gott und schimpfst auf die Feuerwehr.“

Es ist also wichtig, dass wir weder Gott noch die Feuerwehr vergessen, dass wir beiden danken: der Feuerwehr heute für ihren Dienst und dem lieben Gott mit unseren Gebeten. Amen.

Videolink zur Homilie (YouTube)


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