Osternacht B 2021
www. Predigtdienst.net
Die katholische Predigtsammlung von Pfarrer Poschenrieder
Navigation

Osternacht 2021 B

Messtexte | Word-Dokument

Heute ist Osternacht! Heute ist die längste liturgische Nacht, die wir feiern, wo die Christen auf der ganzen Welt zusammenkommen. Gott sei Dank ist es dieses Jahr wieder bei uns erlaubt und nicht so wie letztes Jahr, wo wir traurigerweise nur mit 5 Personen zusammenkommen durften. Warum feiern wir diese Nacht so festlich? Heute ist eine dunkle Nacht, die plötzlich Gott mit seinem Licht erleuchtet. Heute will Gott auch unsere Seelen erhellen. Er will die Dunkelheit in unseren Herzen entfernen. Gott will uns heute das Osterlicht schenken. Er will ein helles Licht anzünden, sodass die Finsternis weichen muss. Die Finsternis wird nicht beseitigt, indem man Steine auf sie wirft, sondern in dem man eben ein Licht anzündet. Normalerweise ist es in einem Grab dunkel und wenn man es öffnet, dringt das Licht des Tages hinein. Bei Jesus war es umgekehrt. Nachdem der Stein vom Grab weggerollt war, ist aus dem Grab das helle Licht herausgeströmt und hat die dunkle Welt erleuchtet.

Es war dunkel, als der Priester in die Kirche hineinging. Es wurde erhellt durch die Osterkerze. Es wurde noch mehr erhellt durch die vielen Kerzen, die wir in den Händen tragen und die mit dem Licht der Osterkerze angezündet wurden. Es wurde symbolisch beim Gloria, dem Freudengesang der Messe, das jetzt wieder bei den Sonntagsmessen angestimmt wird, ganz hell, als wir alle Lichter wieder anzündeten und der Chor das Gloria sang.

Auch wenn es noch kein normales Ostern ist, aufgrund der Einschränkungen, dürfen wir es im Vergleich zum letzten Jahr, wie gesagt, wieder feiern mit den vorgeschriebenen Maßnahmen.

Ostern ist so unfassbar und so überwältigend, dass die Kirche es immer feiern wird. Der Stein ist weg, das Grab ist leer, der Tod ist besiegt. Ich habe vor kurzem eine lustige Karikatur gesehen mit dem Stein, der vom Grab weggerollt ist und mit dem Text: Die Ausgangsbeschränkung zu Ostern hat noch nie funktioniert. Jesus bleibt nicht im Grab.

Der Jubel der Kirche und der Jubel der Gläubigen ist daher grenzenlos. Das Oster-Halleluja darf in unseren Herzen nicht mehr verstummen.

Im Himmel ist dieser Jubelgesang ohne Masken 100% erlaubt. Wir brauchen kein Desinfektionsmittel. Wir brauchen keinen Abstand halten, und wir können uns dort umarmen und ganz nahe sein. Wir können dort jedem die Liebe zeigen, denn dort gibt es keine Krankheiten und auch keine ansteckenden, gefährlichen Viren mehr. Man braucht dort keine Krankenhäuser, und keine Intensivstationen sind überlastet. Es gibt dort den Tod nicht mehr.

Darum lasst uns nicht traurig sein, sondern seid ansteckend mit eurer Freude. Ostern steht auf einer anderen Ebene. Ostern nimmt den bedrückenden Stein von unserem Herzen weg, auf dem viele Sorgen stehen. Im Exsultet, das zu Beginn gesungen wurde, steckt alles drin: Frohlocket, lasst die Posaune erschallen, preist den Sieger, lobsinge du Erde, geschwunden ist das Dunkel, freue dich Mutter Kirche. In dieser seligen Nacht also spüren wir, dass Gott uns nicht vergessen hat, dass Gott uns nie verlassen wird, sondern dass er mit uns ist, dass er uns liebt und alles tut, um uns zu helfen, zu retten und zu erlösen. Amen.

Videolink zur Homilie (YouTube)


© Pfarrer Christian Poschenrieder 2024