23. Sonntag im Jahreskreis 2024 B
Messtexte | Word-Dokument
Gott hat uns 5 Sinne geschenkt: Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten. Diese Sinne sind unser Fenster zur Welt, durch sie erleben und verstehen wir unsere Umgebung. Doch was passiert, wenn einer dieser Sinne eingeschränkt ist?
Wenn ich nicht mehr gut sehe, brauche ich eine Brille. Wenn ich blind bin, bin ich ganz auf andere angewiesen. Wenn ich nicht mehr gut höre, brauche ich ein Hörgerät, wenn ich taub bin, habe ich ein noch größeres Problem. Wenn ich nicht mehr gut rieche, ist das gefährlich. Ich kann dann nicht mehr zwischen wohlriechenden Düften und schädlichen Gasen unterscheiden. Wenn ich nicht mehr schmecke, dann wird das Kochen schwierig. Ich weiß nicht, ob zu wenig Salz oder zu viel im Essen ist, zu wenig oder zu viel Zucker, usw. Und wenn ich keinen Tastsinn mehr habe, z.B. nach einem Schlaganfall oder bei bestimmte Hirntumore, dann habe ich auch ein Problem. Ich empfinde nichts mehr und habe ein Taubheitsgefühl.
Jesus bedient sich unserer Sinne. Er bewirkt Wunder, die die Sinne heilen. Er heilt Blinde. Er heilt Taube. Er heilt Krüppel, die wahrscheinlich den Tastsinn nicht mehr hatten.
Er verwendet auch bei seinen Wundern Zeichen, die auf unsere Sinne hinweisen. Einmal macht er einen Teig und bestreicht die Augen. Der Mann soll sich waschen und dann kann er wieder sehen.
Im heutigen Evangelium geht es um die Heilung eines Taubstummen. Er kann nicht hören und nicht sprechen. Er heilt mit einem Wort: Effata! Öffne dich! Und sofort hörte der Taube wieder.
Dieses Wort „Effata!“ ruft uns heute Jesus auch zu. Wir alle hören. Ich hoffe, sie hören mich alle. Und trotzdem sage ich „Effata“. Öffnen sie sich für die Botschaft Christi! Öffnen sie ihr Herz! Lassen sie sich berühren von diesen unfassbaren Taten Christi! Nur Gottes Sohn selbst kann Wunder wirken, die physikalischen Gesetze außer Kraft setzen, einen Sturm stillen, durch verschlossene Türen gehen usw. Nur er steht über die medizinischen Gesetze und kann kranken Menschen die Gesundheit wieder schenken, ja sogar Tote erwecken.
Diese Erfahrung haben damals die Leute gemacht. Es sind glaubwürdige Zeugen. Es wurde für uns aufgeschrieben, damit wir leichter glauben können an das, was Gott für uns getan hat.
Liebe Brüder und Schwestern, die Wunder, von denen wir heute gehört haben, sind nicht nur Geschichten aus einer fernen Vergangenheit. Sie sind Zeichen der lebendigen Gegenwart Gottes in unserer Welt. Die Aufforderung „Effata!“ – „Öffne dich!“ – gilt uns allen, jeden Tag aufs Neue. Öffnen wir unser Herz für die Liebe Gottes! Öffnen wir unsere Sinne für die Zeichen seiner Gegenwart in unserem Leben! Und tragen wir diesen Glauben in die Welt hinaus, indem wir selbst Zeugnis seiner Liebe und Barmherzigkeit geben. Amen.