Christi Himmelfahrt C 2013
www. Predigtdienst.net
Die katholische Predigtsammlung von Pfarrer Poschenrieder
Navigation

Christi Himmelfahrt 2013 C

Messtexte | Word-Dokument

Abschied nehmen ist immer schwer. Wenn es ein Abschied für kurze Dauer ist, fällt es leichter, als wenn es eine lange Abwesenheit ist oder sogar ein Abschied für immer am Sarg eines Freundes.

Die Himmelfahrt Jesu Christ ist auch ein Abschied. Es ist ein Abschied besonderer Art. Einerseits war der Abschied durch die Beerdigung im kleinen Rahmen vorgenommen, aber durch die Auferstehung war es überraschenderweise nur ein kurzer Abschied von 3 Tagen und es kam die Freude zurück.

Andererseits konnte es ja nicht immer so weitergehen, dass Jesus ihnen regelmäßig erschien. Dies war in diesen 40 Tagen erfolgt und nun kehrt Jesus in den Himmel zurück zu seinem Vater. Sie gingen noch einmal auf den Ölberg, der uns an den Verrat, an das Blutschwitzen und an das Schlafen der Jünger erinnert. Hier nun sollte die letzte Begegnung mit dem Auferstandenen erfolgen.

Jesus gibt die letzten Aufträge, seine letzten wichtigen Anliegen, bevor in den Himmel fuhr. Es sind dies 3 Punkte: 1. Geht in die ganze Welt und tauft sie. 2. Lehrt sie alles halten, was ich euch geboten habe. Und 3. Ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung der Welt.

Dies wird uns am Schluss des Matthäusevangeliums überliefert.

In der Lesung hörten wir genauer wie die Jünger auf diesen Abschied reagierten. Sie verhalten sich ganz anders wie jemand sich bei einem Abschied eines Freundes verhält.

Zuerst einmal blickten sie unverwandt zum Himmel. Eine Wolke hat Jesus schon lange ihren Blicken entzogen, doch sie konnten es nicht fassen und schauten weiter noch oben. Zwei Engel mussten sie in die Wirklichkeit zurückholen: Was schaut ihr zum Himmel? Jesus wird so wiederkommen. Aber noch nicht jetzt. Jetzt ist euch ein Auftrag gegeben und im Lukasevangelium wird uns berichtet, dass sie mit großer Freude nach Jerusalem zurückkehrten. Die Jünger waren also nicht traurig, dass Jesus nicht mehr unter ihnen weilte. Sie lobten Gott und priesen ihn im Tempel. Nach der Sendung des Heiligen Geistes werden sie dann auch seinen letzten Wunsch erfüllen und mit neuem Mut und Begeisterung in die Welt hinausgehen, seine Lehre verkünden und die Menschen in seinem Namen taufen.

Möge auch unser Herz erfüllt sein mit dieser Freude, dass wir gern Gott loben und ihn in unseren Kirchen preisen. Auch wenn er nicht mehr sichtbar unter uns ist. Der Glaube sagt uns, dass er im Tabernakel anwesend ist. Die Jünger durften damals spüren, dass Jesus ihnen beistand in ihrem Wirken, und dass er wirklich bei ihnen war. Dies versprach er für alle Tage bis zur Vollendung der Welt und das gilt auch für unsere Zeit. Daher brauchen auch wir nicht verzagt sein, sondern dürfen ebenso wie die Jünger damals voll Freude sein und Gott loben. Amen.


© Pfarrer Christian Poschenrieder 2024