Hochfest der Gottesmutter 2013
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Die katholische Predigtsammlung von Pfarrer Poschenrieder
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Hochfest der Gottesmutter 2013 C

Messtexte | Word-Dokument

Was feiern wir heute? Neujahr – werden sie sagen. „Prosit Neujahr“, rufen wir uns heute zu. „Ein gutes neues Jahr“ hören wir von überall. Die Welt draußen feiert heute den Beginn eines neuen Jahres und die Kirche hat anscheinend das Thema verfehlt. Wir feiern die Gottesmutterschaft Mariens … Es wurde in den ersten Jahrhunderten darum gerungen, wie man den Glauben in Worte ausdrücken soll. Es war die Frage offen, wer Jesus ist. Dann war nicht ganz klar, wie man die Mutter des Herrn, Maria, anreden und anrufen darf. Im 4. Jahrhundert wurde definiert: Jesus ist Gott und Mensch. Daraus konnte dann etwas später erklärt werden. Maria ist nicht nur Christusgebärerin, sondern auch Gottesgebärerin, und damit darf sie in Wahrheit mit „Gottesmutter“ angeredet werden. Das ist das Geheimnis, das wir heute feiern. Sie ist wirklich die Muttergottes. Wir feiern es acht Tage nach der Geburt des Sohnes Gottes. Es ist der Oktavtag von Weihnachten. Wir haben eigentlich acht Tage jetzt Weihnachten gefeiert. Eine Oktav ist in der Musik der achte Ton höher oder tiefer. Er klingt ähnlich. Und Gottesmutter klingt ähnlich wie Gottessohn, wie die Geburt des Sohnes Gottes.

So ist heute ein kleines Weihnachtsfest oder es endet mit dem heutigen Tag. 8 Tage feiert die Kirche eigentlich Weihnachten (vgl. Osteroktav, 8 Tage feiert die Kirche Ostern). Und daher stimmt es, dass wir die Zeitrechnung mit dem 1. Jänner beginnen und sagen. 2013 nach Christi Geburt.

 

Ich möchte ihnen heute deshalb von Herzen dies wünschen: Ein gesegnetes neues Jahr und den Schutz der Gottesmutter in diesem neuen Jahr. Darum steht sie zu Beginn als Gottesmutter. Sie ist gesegneten Leibes. Ihr Segen und der Segen des Christuskindes mögen uns begleiten in den kommenden 365 Tagen.

Deswegen hörten wir auch in der ersten Lesung den Segen Aarons. Schon im Alten Bund hat Gott den Priester aufgetragen zu segnen. Auch wir nehmen diesen Segen ernst. Deshalb gibt es den Altjahressegen, wie er noch im Mund des gläubigen Volkes zu hören ist, den ich gestern gespendet habe. Der katholische Christ schätzt den Segen des Priesters. Er weiß um die Segenskraft des Priesters und sucht den Segen des Priesters, besonders für das kommende Jahr, damit es wirklich Segen bringt. An Gottes Segen ist alles gelegen. Wir wollen mit Gott durch das neue Jahr gehen. Wenn wir an der Hand der Gottesmutter gehen, dann kann nichts schief gehen. Sie wird uns halten und führen, besonders sicher zu ihrem Sohn.

Am achten Tag nach Weihnachten wurde das Kind beschnitten und es wurde ihm der Name Jesus gegeben. Darum war es auch früher das Fest des Namens Jesu, das jetzt auf den 3. Jänner verlegt wurde. Mit dem Namen Jesu zu beginnen ist auch gut. Wir beginnen das Gebet immer mit dem Namen Jesu. Im Namen der Dreifaltigkeit, im Namen Jesu wird das Gebet begonnen und es wird auch so beendet. Wer auf den Namen Jesu vertraut, der ist ebenfalls gut aufgehoben.

So wünsche ich Ihnen dieses Vertrauen auf den Namen Jesu, das Vertrauen auf die Gottesmutter, dass wir im kommenden Jahr uns ihr ganz fest anvertrauen, ihrem Schutz anempfehlen und immer wieder ihren Segen erbitten und erlangen. Amen.


© Pfarrer Christian Poschenrieder 2024