21. Sonntag im Jahreskreis 2013 C
Messtexte | Word-Dokument
„Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen! Viele werden versuchen hineinzukommen, aber es wird ihnen nicht gelingen.“
Immer wieder finden wir bei Jesus diese doch sehr dramatischen Formulierungen. Immer wieder erinnert uns Jesus, dass unser Leben einen gewissen Ernst hat. Immer wieder warnt Jesus vor dem ewigen Untergang.
D.h. für Jesus ist ganz klar die Möglichkeit da, dass jemand sein Ziel nicht erreicht, wenn er sich nicht bemüht, wenn er zu den törichten Jungfrauen gehört, die zu wenig Öl in Krügen mitgenommen haben. Auch bei dem Knecht, der meint, sein Herr kommt lange nicht zurück und anfängt, die anderen Knechte zu schlagen, bei dem heißt es auch, dass der Herr unerwartet kommt und ihn in Stücke haut und an einen Ort kommt, wo Heulen sein wird und wo er mit den Zähnen knirscht. Wenn jemand den breiten und bequemen Weg geht, wird er ins Verderben gehen, denn schmal und eng ist der Weg nach oben. Und jeder, der schon einmal einen Berg bestiegen hat, weiß, dass dies mühsam ist, dass dies anstrengend ist, dass wir uns da mühen müssen und dass dies Schweiß kostet.
Jesus spricht also immer wieder von der Gefahr der Hölle, vom ewigen Verderben. Diese Warnung meint es uns gut und es ist erschreckend, dass viele nicht wollen, wenn jemand darüber predigt, dass es immer wieder einen Aufschrei gibt, wenn jemand diese Warnung thematisiert.
Der schnellste Weg in die Hölle ist der, nicht daran zu glauben oder zu sagen, „wir kommen alle, alle in den Himmel, weil wir so brav sind.“
Das war nie in der Kirchengeschichte verboten, diese Warnung auszusprechen und daher darf diese Warnung in den Predigten auch heute nicht fehlen. Leider fehlt sie oft. Leider wird dieser Aspekt immer wieder ausgeblendet.
Ein Pfarrer von Ars hat sich nicht gescheut, die Leute von damals ein wenig aufzurütteln, in dem er ihnen vor Augen gestellt hat, wohin sie mit ihren Sünden kommen, wenn sie sich nicht bekehren.
Die Muttergottes hat in Fatima selbst kleinen Kindern den Anblick der Hölle nicht erspart. „Viele gehen verloren, weil niemand für sie opfert und betet,“ so beklagt sie sich bei den drei Hirtenkindern und wie haben diese sich das zu Herzen genommen! Wie glücklich waren sie, auch wenn es ihnen schwer gefallen ist, kleine Opfer zu bringen, um Menschen vor dem ewigen Unglück zu bewahren.
Der heilige Ignatius hat in seinen Exerzitien immer einen großen Teil der Betrachtung über die Hölle gewidmet. Er sagt ganz richtig: Es ist gut, manchmal intensiv über die Hölle zu betrachten, damit man dann, falls man versucht wird, wenigstens die Sünde nicht tut aus Angst vor der Hölle, wenn schon die Liebe zu Gott zu schwach ist.
Noch wichtiger aber ist es, die Liebe zu Gott in unserem Herzen zu stärken, zu vermehren. Denn wer Gott liebt, der braucht keine Angst haben. Wer sich bemüht, der wird durch die enge Pforte kommen. Wenn Jesus auch sagt, viele werden versuchen hineinzukommen und es wird ihnen nicht gelingen, so gilt der gleiche Satz auch umgekehrt. Wer bittet, dem wird gegeben. Viele werden auch anklopfen und es wird dann nicht heißen: „Ich weiß nicht, woher ihr seid“, sondern es wird dann auch vielen aufgetan und es wird bei vielen heißen: „Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn.“ Amen.