33. Sonntag im Jahreskreis 2016 C
Messtexte | Word-Dokument
Bei Sören Kierkegaard findet sich folgende Parabel: In einem Wanderzirkus brach Feuer aus. Es bestand die Gefahr, dass es auf die Felder übergreifen und damit auch das Dorf in der Nähe bedrohen könnte. Der Zirkusdirektor schickte daher den Clown, der schon für die Vorstellung geschminkt und gekleidet war, in das Dorf. Hals über Kopf rannte der Clown auf den Marktplatz und rief: „Der Zirkus brennt, der Zirkus brennt! Kommt sofort und helft alle, das Feuer zu löschen!“ Doch die Dorfbewohner hielten das Geschrei des Clowns nur für eine neue Idee, möglichst viele Zuschauer in die Vorstellung zu locken. Sie klatschten und lachten über den vermeintlichen Werbetrick.
Der Clown, dem zum Weinen zu Mute war, beschwor die Leute. Er versuchte ihnen klarzumachen, dass dies kein dummer Spaß, sondern bitterer Ernst sei, es brenne wirklich. Doch je mehr er sie anflehte „Helft! Bitte, helft schnell“, desto mehr Menschen blieben stehen. Sie fanden, er spiele seine Rolle ausgezeichnet, bis das Feuer auf die Felder übergriff und auch das Dorf, für das jede Hilfe zu spät kam, in Flammen aufging.
Diese Geschichte passt sowohl zur Lesung, als auch zum Evangelium und zum heutigen Elisabethsonntag.
In der Lesung spricht der Prophet Maleachi von Brennen und verbrennen. „Der Tag kommt, er brennt wie ein Ofen. Da werden alle Überheblichen und Frevler zu Spreu, und der Tag, der kommt, wird sie verbrennen.“ Den Propheten des Alten Bundes hat man auch oft nicht geglaubt, als sie verschiedenes angekündigt haben. Sie haben die Menschen gewarnt, aber die Menschen haben Gott nicht ernst genommen. Sie prophezeiten, was unmittelbar bevorsteht und stießen auf taube Ohren wie beim Clown, dem man auch nicht geglaubt hat. Am Tag des Herrn wird das Unheilige verbrannt werden. Für den Gottesfürchtigen ist es aber der Tag der Rettung. Die Frevler sollen sich bekehren und Gott ernst nehmen.
Auch Jesus prophezeit im Evangelium heute verschiedenes. Er jedoch warnt vor den falschen Propheten, die bereits sagen: Die Zeit ist da. Der Tag des Herrn ist gekommen. - Noch nicht! Vor dem Ende müssen Kriege und Unruhen kommen. Lasst euch nicht erschrecken. Das muss als erstes geschehen, aber das Ende kommt noch nicht sofort. Es wird eine Zeit kommen, da wird kein Stein auf dem anderen bleiben.
Wenn man das hört, denken wir vielleicht, dass das ja schon zu Genüge geschehen ist. Wir denken vielleicht auch an die heutige Zeit. Immer wieder hören wir von Katastrophen und Unruhen, ob das Syrien ist, ob das Erdbeben in Italien sind. Es kommen immer wieder Katastrophen. Aber das ist noch nicht das Ende der Welt.
Wir sollen deswegen nicht so reagieren, wie es beim Clown war, dass wir es nicht ernst nehmen.
Und da bin ich beim Elisabethsonntag. Wir sollen helfen. Die Caritas und viele andere Organisationen versuchen zu helfen.
Die heilige Elisabeth hat die Not damals auch gesehen. Sie hat zu ihrer Zeit und geholfen und auch wir Christen sind aufgefordert die Augen nicht zu verschließen. Denn noch ist der Tag der Wiederkunft nicht gekommen, noch ist die Zeit des Wirkens und wir sollen Handeln und Beten und nicht tatenlos zuschauen, bzw. uns amüsieren über einen Clown, den die Menschen in der Parabel nicht ernst genommen haben. Wir Christen haben die Aufgabe zu helfen und das ist im Prinzip unser Beitrag, denn dann sind wir auch vorbereitet, wenn Christus wiederkommt, denn was du dem Geringsten getan hast, das hast du mir getan, das haben wir Jesus getan. Amen.