Christmette 2024 C
Messtexte | Word-Dokument
Weihnachten ohne Lichter – das können wir uns nicht vorstellen. Schon im Advent erstrahlen die Lichter an den Christbäumen, und der Adventkranz begleitet uns durch die dunkle Jahreszeit, während wir jeden Sonntag eine Kerze mehr entzünden. Über jeder Krippe leuchtet ein Stern, der uns an das Licht der Welt erinnert. Dieser Stern wies den Weisen den Weg zur Krippe und weist auch uns heute den Weg zu Christus, dem wahren Licht.
Weihnachten feiern wir in der dunkelsten Zeit des Jahres – wenn die Nächte am längsten und die Tage am kürzesten sind. Inmitten dieser Dunkelheit strahlt ein neues Licht auf. Mit der Geburt Christi beginnt eine Wende: Die Tage werden wieder heller, und unsere Hoffnung wächst. Es ist eine Wende zum Positiven, eine Botschaft, die uns Mut und Zuversicht schenkt.
Schon die Heiden vor Christus feierten zu dieser Zeit das Fest des „Sol invictus“, des unbesiegbaren Sonnengottes. Doch die Christen gaben diesem Fest einen anderen Sinn und machten daraus das Weihnachtsfest: Sie erklärten Christus selbst zum wahren, unbesiegbaren Licht, das in die Welt gekommen ist. Dieses göttliche Licht hat unser Leben auf dreifache Weise erleuchtet.
Das erste Licht, das uns erleuchtet, ist das Licht der Taufe. In diesem Moment empfingen wir das Licht des Glaubens, das in unseren Herzen entzündet wurde. Unsere Seele wurde erfüllt von Gottes Gegenwart, und so begann unser persönliches „Weihnachten“: Gott nahm Wohnung in uns. Weihnachten bedeutet, dass Christus in dir geboren wird, dass sein Licht in deinem Inneren erstrahlt.
Das zweite Licht leuchtet in der heiligen Kommunion. Hier kommt Christus, das Licht der Welt, mit Leib und Seele in unser Herz. Er erneuert das Licht, das bei der Taufe in uns entzündet wurde, und er stärkt uns durch seine Gegenwart. Bei jeder Eucharistiefeier lädt er uns ein, dieses Licht leuchten zu lassen – in unseren Taten, in unserem Glauben und in unserer Liebe.
Das dritte Licht wird bei der Wiederkunft Christi erstrahlen. Wenn er in Herrlichkeit kommt, wird er wie ein Blitz vom Himmel erscheinen: schnell, unerwartet, überwältigend. Doch dieser Blitz ist kein zerstörendes Licht für jene, die wachsam sind und ihn erwarten. Für die Klugen, die sich auf ihn vorbereiten, wird dieses Licht eine Leiter sein, die uns in den Himmel führt. Für die törichten Jungfrauen, die kein Öl für ihre Lampen mitnahmen, gab es eine schreckliche Antwort: Ich kenne euch nicht. Sie blieben in der Dunkelheit.
In der Heiligen Nacht von Bethlehem leuchtet das Licht, das die Dunkelheit durchbricht: Christus, der Retter, ist geboren. Er kommt als Kind, klein und verletzlich, um uns zu zeigen, dass wir keine Angst vor ihm haben müssen. „Fürchtet euch nicht!“, sagt der Engel. „Heute ist euch der Retter geboren.“ Dieser Retter führt uns aus der Finsternis in das ewige Licht, wo uns die unendliche Herrlichkeit Gottes erwartet.
Lassen wir dieses Licht in unser Herz. Lassen wir es nicht erlöschen, sondern tragen wir es in die Welt hinaus. Dieses Licht will die Dunkelheit vertreiben und unseren Weg erleuchten. Möge das Licht Christi heller strahlen als der Stern von Bethlehem, möge es uns den Weg zeigen – heute, morgen und für immer. Staunen wir über das große Geheimnis der Liebe Gottes, der sich so klein gemacht hat, um uns zu erlösen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest. Möge das Licht Christi in Ihnen leuchten und Sie mit Frieden und Freude erfüllen. Amen.