Hochfest der Gottesmutter 2025
www. Predigtdienst.net
Die katholische Predigtsammlung von Pfarrer Poschenrieder
Navigation

Hochfest der Gottesmutter 2025 C

Messtexte | Word-Dokument

Ein gesegnetes Neues Jahr wünsche ich Ihnen allen! Vielleicht haben Sie in der vergangenen Nacht oder am heutigen Tag ein „Prosit Neujahr“ oder ähnliche Wünsche gehört. Doch ich möchte uns heute dazu einladen, das neue Jahr unter Gottes besonderen Segen zu stellen. Denn: „An Gottes Segen ist alles gelegen.“

In der ersten Lesung haben wir die Segensworte gehört, die Gott Mose anvertraut hat: „Der Herr segne dich und behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig. Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Heil.“

Was für ein wunderbarer Zuspruch! Es sind Worte, die wir nicht nur hören, sondern tief in unser Herz aufnehmen dürfen. Der Segen Gottes begleitet uns – jeden Tag, in jedem Moment.

Was bedeutet segnen? Das lateinische Wort benedicere bedeutet wörtlich: „Gutes sagen“. Ein Segen ist also nicht nur ein frommer Wunsch, sondern ein Ausdruck unserer tiefen Hoffnung und unseres Vertrauens darauf, dass Gott mit seiner Güte und Liebe an unserer Seite ist. Segnen heißt, dem anderen Gutes zusprechen – aus tiefster Überzeugung. Und wie gut tut es, gesegnet zu sein und selbst ein Segen für andere zu sein!

Der Segen Gottes ist uns nie fern. Bei jeder heiligen Messe spendet der Priester den Segen. Und Eltern sind eingeladen, ihre Kinder regelmäßig zu segnen – gerade bei besonderen Momenten wie der Taufe ist dies vorgesehen. Doch auch im Alltag dürfen wir einander segnen, denn mit dem Segen bringen wir die Gegenwart Gottes in unsere Beziehungen und unser Tun.

Heute feiern wir das Hochfest der Gottesmutter Maria. Sie ist die Gesegnete schlechthin. Der Engel Gabriel begrüßte sie mit den Worten: „Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade. Der Herr ist mit dir!“

Durch diesen Segen wurde Maria zu einem einzigartigen Instrument in Gottes Heilsplan. Sie wurde erwählt, die Mutter Gottes zu sein. Als der Engel ihr die unglaubliche Botschaft überbrachte – dass sie den Sohn Gottes gebären würde, den Retter der Welt, den König der Gerechtigkeit und des Friedens – sagte sie ein schlichtes, aber machtvolles „Mir geschehe, wie du gesagt hast.“

Mit diesem Ja öffnete Maria die Tür für das größte Ereignis der Menschheitsgeschichte: Gott wurde Mensch.

Maria ist für uns nicht nur die Mutter des Herrn, sondern auch ein Vorbild im Glauben, in der Demut und in der Annahme von Gottes Plänen. Ihr Leben war geprägt von einem tiefen Vertrauen darauf, dass Gott sie führt, selbst in den schwersten Momenten.

In der Krippe sehen wir Maria mit dem neugeborenen Jesus. Sie bewahrte all die Worte und Zeichen, die sie erlebte, in ihrem Herzen. Diese Haltung der inneren Sammlung und der Freude über das Wirken Gottes darf auch uns inspirieren.

Liebe Brüder und Schwestern, lasst uns heute nicht nur Maria ehren, sondern auch ihren Glauben und ihre Tugenden nachahmen. Bemühen wir uns, in Glaube, Demut und Liebe zu wachsen, so wie sie es uns vorgelebt hat.

Möge das neue Jahr ein Jahr unter dem Segen Gottes sein. Lassen wir uns von seinem Licht führen und werden wir selbst zu einem Licht für andere. Amen.


© Pfarrer Christian Poschenrieder 2025