28. Sonntag im Jahreskreis C 2025
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28. Sonntag im Jahreskreis 2025 C

Messtexte | Word-Dokument

Jesus heilt 10 Aussätzige. Nur einer kehrt zurück, um zu danken, ein Samariter.

Das Danken ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Und es ist gut, wenn man sich immer wieder an das erinnert, damit man es nicht vergisst.

Man kann sich Gedanken machen, warum gerade ein Samariter zurückkehrt, um zu danken. Die Samariter waren Ausländer und nicht sehr beliebt bei den Juden.

Ich möchte aber auch auf den inneren Aussatz hinweisen, auf den Aussatz der Sünde, von dem wir uns auch befreien lassen müssen und geheilt werden müssen. Wir können uns von diesem inneren Aussatz durch die heilige Beichte befreien. Wir können von der Sünde geheilt werden. Wir können uns erinnern, dass wir in der Taufe bereits von der Erbschuld geheilt wurden und dass wir hier Grund haben Gott zu danken.

Eucharistie heißt Danksagung. Wir danken Gott in jeder heiligen Messe für seine Gnade und Liebe.

Wir haben im Evangelium gehört: Die Aussätzigen werden zu den Priestern geschickt und es heißt: „während sie hingingen, wurden sie geheilt.“

Jesus heilt diesmal nicht punktuell, wie er es sonst oft macht. Ein Gelähmter wird sofort geheilt, ein Stummer kann sofort wieder sprechen, ein Toter wird durch einen Zuruf auferweckt. Viele Heilungen geschehen sofort. Hier, bei den Aussätzigen, dauert es anscheinend eine gewisse Zeit. Während des Weges und der Weg war bestimmt eine gewisse Strecke, die sie zurücklegen mussten.

Es ist also keine sofortige Heilung, sondern ein Heilungsprozess, der langsam geschehen ist.

Ist es nicht bei uns auch oft so, wenn wir an unsere Sünden denken, dass wir nicht sofort davon loskommen. Ich kann mich nicht von heute auf morgen von einer Sünde, von einem Laster, von einer Untugend befreien. Das dauert manchmal. Das kann manchmal sogar Jahre dauern. Ich neige zum Zorn. Ich will davon geheilt werden. Immer wieder falle ich zurück. Ich ertappe mich immer wieder bei einer Notlüge. Ich will, dass ich davon wegkomme. Es gelingt mir nicht gleich. Ich beichte es immer wieder. Plötzlich aber nach Jahren stelle ich fest, dass mir Gott geholfen hat.

„Während des Weges wurden sie geheilt.“ Sie ließen sich nicht ablenken auf ihrem Weg zu den Priestern. Sie gingen hin und zeigten sich ihm. Sie wurden auf dem Weg dorthin geheilt. Wir sind auch auf dem Weg. Wir müssen uns auf dem Weg zum Priester allerdings machen, um geheilt zu werden, denn das verlangt Jesus. Das heißt, Heilung ist möglich, aber nur durch die Kirche. Die Priester sind die Auserwählten, denen die Hände aufgelegt wurden, die die Vollmacht zur Spendung der heiligen Beichte oder auch der Krankensalbung haben, und Gott wirkt durch die Sakramente. Hauptsächlich durch das Sakrament der Beichte und der Eucharistie, die wir ganz oft empfangen können und sollen.

Machen wir uns auch auf. Lassen wir uns heilen von unseren Sünden. Der Weg zu den Priestern allerdings kann uns nicht abgenommen werden. Das war die Voraussetzung, dass sie überhaupt von ihrer Krankheit befreit werden konnten. Wer diese Mühe auf sich nimmt, der darf mit Heilung rechnen. Amen.


© Pfarrer Christian Poschenrieder 2025